Porzellanmanufaktur Höchst

 
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01 Treffpunkt Schafhof.jpg 02 Angekommen in Hoechst.jpg 03  Erlaeuterungen.jpg 04a Blick in die Werkstatt.jpg 04b Nun zur Praxis.jpg
05 Qualitaet sieht so aus.jpg 05a Eine Figur entsteht.jpg 06 und ist schon zu erkennen.jpg 07 Sie gewinnt an Farbe.jpg 08 und wird vollendet.jpg
 
 
 
   
 
 
 

Im Oktober haben 14 Mitglieder die Porzellanmanufaktur in Frankfurt-Höchst besucht. Zuerst haben wir in einem Film das Wichtigste über die Geschichte und die Werkstätten erfahren, bevor die spannende einstündige Führung begann. Die kurfürstlich-mainzische Höchster Porzellan-Manufaktur wurde im Jahr 1746 unter dem Mainzer Erzbischof und Kurfürst Johann Friedrich Carl von Ostein gegründet. Sie ist die zweitälteste Manufaktur in Deutschland. Der berühmte Künstler Johann Peter Melchior arbeitete in der Höchster Manufaktur von 1765-1779 als Modellmeister. Ausgewählte Stücke werden noch heute für Sammler originalgetreu hergestellt. Jedes Stück ist handgefertigt und trägt als Markenzeichen das Mainzer Rad. Heute ist die Manufaktur mit seinen Werkstätten im Porzellanhof untergebracht. Der Industriebau wurde im Jahr 1906 erbaut und steht unter Denkmalschutz. Wir haben erfahren, dass Porzellan zu 50% aus Kaolin, zu 25% aus Feldspat und zu 25% aus Quarz besteht. Das feine Pulver wird in Wasser aufgelöst und miteinander verrührt. Die flüssige Masse zum Gießen kann schon nach zwei Tagen Bearbeitungszeit verwendet werden, während die festere, bildsame Masse zum Drehen einige Wochen lang lagern muss, bevor sie weiter verarbeitet werden kann. In der Modellwerkstatt entstehen die Modelle zuerst als Zeichnungen im vergrößerten Maßstab, dann die plastischen Modelle aus Gips oder Ton. Da für jedes Modell eine mehrteilige Form aus Gips benötigt wird, werden einzelne Elemente gegossen. Jede Arbeitsform wird bis zu dreißig Mal verwendet und dann wieder ersetzt. Die Gipsformen werden mit der flüssigen Porzellanmasse gefüllt, und nach einer vorgegebenen Zeit wird die überflüssige Masse ausgegossen. Übrig bleibt eine dünne Schicht Porzellan. Nach der Trocknungszeit werden die Gipsformen geöffnet und die Rohlinge entnommen. Die Einzelteile werden überarbeitet und anschließend zusammengefügt. Nach einem Brand von 920°C wird das Stück in das Glasurbad getaucht und anschließend bei 1390°C fertig gebrannt. Danach folgt der nächste Schritt, die Malerei. Dabei konnten wir einer Porzellanmalerin bei ihrer konzentrierten Arbeit, die eine ruhige Hand und unendlich viel Geduld erfordert, zusehen. Zum Schluss hatten wir Gelegenheit, noch ausgiebig im Verkaufsraum herumzustöbern, bevor wir uns im Hotelschiff Schlott bei Kaffee und Kuchen stärkten.
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